The Story of Spray 1986 – 1999
Was haben Count Basic, Waldeck, Kruder & Dorfmeister, Harri Stojka, Grissemann & Stermann, Hot Pants Road Club und dZihan & Kamien gemeinsam? Sie alle veröffentlichten zwischen 1986 und 1999 Alben auf Spray Records.
Musik hat mein ganzes Leben eine bedeutende Rolle gespielt. Ich bin nach wie vor gerne in den Klubs der Stadt unterwegs und lege als „DJ Spray“ seit Anfang der 80er Jahre bis heute Platten auf (Eröffnung Museumsquartier, Meierei, CIK, Lifeball, etc.) Hier gibt es auch einen Mix zu hören.
Irgendwann in der ersten Hälfte der 80er Jahre, nach Konzertveranstaltungen mit Barbara Thompson´s Paraphernalia, Karl Ratzer, Harri Stojka, Zenit, Opus oder No Bros entstand die Idee, Musik nicht nur als Veranstalter, sondern auch als Produzent an die Zuhörer & -innen zu bringen. Aus „Spritzendorfer“ wurde bald „Spray“ und mit der Produktion des Albums „Straight Ahead“ der Gruppe Zenit schlug die Geburtsstunde von Spray Records 1986. Die Jazzrock Band Zenit wurde für das im Eela Craig Studio in Lichtenberg bei Linz produzierten Album von Linda Sharrock als Vocalistin verstärkt. „Straight ahead“ war 1986 beim ersten Pop Amadeus in der Stadthalle nominiert.
1987 erscheint das in der Wiener Kulisse aufgenommene Album „Harri Stojka Express Live“, mit dem wunderbaren Opener „New York“, einer Instrumentalnummer aus der Feder von Harri Stojka. 1998 wird das Album neu gemastert und mit einem Vorwort des legendären Walter Richard Langer auch als CD veröffentlicht.
Mit der Veröffentlichung des Samplers „1010 City Beat“ gelang 1990 eine Komprimierung der besten Wiener Pop und Soul Gruppen auf einer CD und brachte ordentlich frischen Wind in die stagnierende Musikszene. „Sister Soul & Mister Beat“ wurde zur Hymne einer selbstbewussten, jungen Popszene, die sich zutraute, auch international erfolgreich zu sein und lieferte den Startschuss für die Karriere von „Beat 4 Feet“ oder „Three Girl Madhouse“. Ö3 war gleichermaßen erstaunt wie erfreut über die CD und feierte die jungen österreichischen Acts mit massivem Airplay. „Sister Soul & Mister Beat“ wurde zur meistgespielten österreichischen Single 1991. Dieser Erfolg war auch Rückenwind für das Label Spray Records. „1010 City Beat“ Volume 2 und 3 folgten.
1994 begann die Arbeit mit Count Basic, und 1996 wurde das Debutalbum „Life think it over“ veröffentlicht. Die „Spritzendorfer & Rossori Künstlermanagement & Verlags GmbH.“ zu der auch Spray Records gehörte, hatte ihr Geschäftsmodell mittlerweile um einen Musikverlag und ein Künstlermanagement erweitert. „Unique 2“, „Papermoon“ und „Alkbottle“ wurden durch die Agentur gemanaged und für Live Konzerte gebucht. Aber auch Internationale KünstlerInnen wie Patricia Kaas vertrauten in Österreich auf die Promotionarbeit von Spritzendorfer & Rossori.
1995 belegte Stella Jones beim Songcontest in Dublin den 13. Platz. Damit gehörte der Titel „Die ganze Welt dreht sich verkehrt“ zu den erfolgreichen österreichischen Beiträgen beim Songcontest.
Das Count Basic Album „Life think it over“ verkaufte weltweit über 100,000 CDs. Der Titel „M.L. in the sunshine“ hilet sich 11 Wochen lang auf Platz #1 der amerikanischen NAC (New Adult Contemporary) Charts an und war bis zu 1,700 mal pro Woche in amerikanischen Radiostationen von New York bis San Francisco zu hören. Count Basic konnte sich bei Auftritten zwischen London und Novosibirsk mit der Sängerin Kelli Sae auch als fulminante Liveband etablieren. „Moving in the right direction“, das Count Basic „Live“ Album, die „Remix Hit Collection“ und „Trust your Instincts“ folgten und festigten den internationalen Erfolg der Gruppe.
Grissemann & Stermann veröffentlichten mit „Salon Helga“ (1994) ihre erste CD auf Spray Records, ebenso wie Kruder & Dorfmeister mit „Conversions“ (1996) ihre erste Mix CD.
Kruder & Dorfmeister, die bereits zahlreiche Remixes für das Count Basic Album „The Remix Hit Collection“ beigesteuert hatten, produzierten auch das Debutalbum von Waldeck „Northern Lights“ (1996) für Spray Records. Besonders Frankreich nimmt Waldeck begeistert auf. Bei einem Auftritt in einer französischen TV Show in Paris trifft Waldeck auf den Schauspieler Jean Reno, der sich ebenfalls als Fan outet.
1996 beginnt die Veröffentlichung der Samplerserie „The Eclectic Sound of Vienna“, die international große Beachtung findet und einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, Wien als Downtempometropole auf der Musiklandkarte zu positionieren („Mozartkugeln from Outa Space“). Rezensionen im renommierten NME bis hin zum holländischen Playboy machen diese Serie weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt.
Unter dem Bandnamen MC Sultan veröffentlichen Vlado Dzihan und Mario Kamien das Album „Superethnoastronaut“ und „Der Bauch“, der vor allem in Londoner Szeneclubs zu einem Untergrundhit wurde.
1999 wechselte Alexander Spritzendorfer von der BMG Ariola zur Libro Entertainement GmbH. und verließ damit sein vormals eigenes Label zugunsten einer Neugründung. Innerhalb von 3 Jahren wurden auf Intonation u.a. die Sampler „20 Jahre U4“, die „FM4 Soundselection“ Volume 5 bis 7 und Künstleralben von Fred Everything, Total Chaos, Superherorockstar oder Megablast veröffentlicht.
Am 11. September 2000 wurde das Drahdiwaberl- Album „Torte statt Worte“ veröffentlicht. Als Inspiration diente Stefan Weber die „Tortung“ des Wiener FPÖ-Obmanns Hilmar Kabas.