Neues aus der Josefstadt – November 2013
Das wunderbare Palais Strozzi in der Josefstädterstraße, aus dem im Dezember das Finanzamt ausgezogen ist steht leer; das kartografische Institut am Hamerlingpark ist eine große Baustelle; in der Lange Gasse geht überhaupt nichts weiter; in den Schönbornpark werden Millionen investiert; die Schule Pfeilgasse bekommt einen neu gestalteten Innenhof und nach jahrelangen Bemühungen bekommt nun auch die Josefstadt ihre erste City-Bike Station.
So könnte man im Telegrammstil die aktuellen Themen im Bezirk beschreiben. Aber der Reihe nach: Wie die Zukunft des Palais Strozzi aussieht ist völlig unklar. Eigentümer der Immobilie ist die Austrian Real Estate (vormals BIG) die der Republik gehört. Das Palais Strozzi wird wohl ein ähnliches Schicksal erleiden wie das ehemalige kartographische Institut am Hamerlingpark. Nach jahrelangem Leerstand wird das Objekt durch die Hintertüre privatisiert- und kommerziellen Interessen überlassen werden. Wir drängen darauf, das Objekt zumindest temporär z.B. mit Kulturveranstaltungen zu bespielen. Ein langer Leerstand dieses riesigen Objekts birgt zudem ein wirtschaftliches Problem für die zahlreichen Geschäftetreibenden in der Josefstädterstraße, die eine höhere Kundenfrequenz verdienen.
Die Lange Gasse ist seit 2010 Thema im Bezirk. Begonnen hat alles mit einer geplanten Belagssanierung zwischen Josefstädterstraße und Hugo-Bettauer-Platz, die dringend erforderlich ist. Um die Gelegenheit der sowieso bevorstehenden Bauarbeiten zu nutzen, haben engagierte Bürgerinnen und Bürgern Ideen zur Umgestaltung und Verkehrsberuhigung eingebracht, die von der Bezirkspolitik mehr oder weniger ignoriert wurden. Passiert ist – außer langwieriger, sich im Kreis drehender Gespräche – de facto nichts. Das Ergebnis der letzten Besprechung ist dieser zwischen den Faktionen abgesprochener Text. Wir bemühen uns um eine niveaugleiche Gestaltung der Lange Gasse zwischen Josefstädterstraße und Hugo-Bettauer-Platz, um eine möglichst vielfältige Nutzung zu ermöglichen, wie z.B. einen Wochenmarkt. Und ja, natürlich setzen wir uns auch für begleitende verkehrsberuhigende Maßnahmen ein! Im kommenden Frühjahr werden in der Josefstadt im Zuge der Ausdehung des AnrainerInnenparkens rund 200 bis 300 Stellplätze für ParkpickerlbesitzerInnen reserviert werden. Da muss es doch möglich sein, 15 Stellplätze vor den Biedermeierhäusern in der Lange Gasse dem gemeinsam zu nutzenden öffentlichen Raum zurückzugeben und damit die Lebensqualität Aller zu erhöhen. Ich weiss, die Bequemlichkeit einzelner Autofahrer ist manchmal scheinbar wichtiger als die Lebensqualität aller BürgerInnen, aber genau das unterscheidet gute von schlechter Politik. Gute Politik muss das Interesse der Gemeinschaft, die Res publica, vor Individualinteressen stellen!
Der erste Antrag zur Errichtung von City-Bike-Anlagen in der Josefstadt wurde bereits am 15.12.2010 (!!) eingebracht. Es folgten weitere Anträge am 14.09.2011, am 30.11.2011 sowie am 13.03.2013. Drei Jahre nach dem ersten Antrag bekommt die Josefstadt endlich ihre erste City-Bike-Anlage! Der Standort Albertgasse/ Josef-Matthias-Hauer-Platz ist gut frequentiert und wir hoffen, dass die 32 Boxen für die City-Bikes gut genutzt und angenommen werden! Laut dem City-Bike Betreiber Gewista wären bis zu 5 Stationen in der Josefstadt möglich und sinnvoll. Wir werden uns für weitere City-Bike-Stationen im Bezirk einsetzen.
Die nächste Sitzung der Josefstädter Bezirksvertretung findet am Mittwoch, den 27. November ab 17h im Amtshaus am Schlesingplatz statt. Die Sitzungen sind öffentlich und bieten einen guten Einblick in die Tiefen und Untiefen der Bezirkspolitik.