JA! zur Begegnungszone Lange Gasse

Warum wir für eine Begegnungszone Lange Gasse sind:

Befragung noch bis 9. Juni!

Noch bis 9. Juni können die BewohnerInnen zwischen Josefstädterstraße, Auersperggasse, Lerchenfelderstraße und Piaristengasse über die Zukunft der Lange Gasse abstimmen: soll der Abschnitt zwischen Josefstädterstraße und Hugo-Betrauer-Platz zu einer verkehrsberuhigten Begegnungszone umgestaltet werden, oder soll die Straße im Bestand (also ohne Veränderung des Straßenquerschnittes) saniert werden?

Wir sprechen uns aus zahlreichen Gründen für die Umgestaltung aus und werben für ein JA! zur Begegnungszone Lange Gasse. Warum wir die Begegnungszone unterstützen, wollen wir hier darlegen.

Plan Begegnungszone Lange Gasse


Gestaltung des öffentlichen Raums

Der öffentliche Raum gehört uns allen. Die Verteilung fällt aber stark zu Gunsten des motorisierten Individualverkehrs aus. Die Lange Gasse ist ein besonders typisches Beispiel, wie das Auto über die vergangenen Jahrzehnte Platz gegriffen hat. In der schmalen Gasse mit den schmalen Gehsteigen müssen drei Spuren für KFZs Platz finden. 2 Parkspuren und eine Fahrbahn. Dabei hat dieser Abschnitt viel Potential: das historische Biedermeier-Ensemble auf der Westseite, der Originalschauplatz Ödön von Horvaths „Geschichten aus dem Wienerwald“, der wöchentliche Bio-Spezialitätenmarkt oder die zahlreichen, liebevoll geführten Geschäfte.

Die Josefstadt ist der Bezirk mit dem geringsten Anteil an Grünflächen von ganz Wien. Die Flaniermeile wird zwar kein Park, aber sie schafft Aufenthaltsqualität, Platz für spielende Kinder, die Möglichkeit den öffentlichen Raum für z.B. Veranstaltungen (am Hugo-Bettauer-Platz) zu nutzen und mit all diesen Maßnahmen unseren attraktiven Bezirk auch touristisch aufzuwerten. Derzeit orientieren sich die Touristen in den vielen Josefstädter Hotels Richtung Innenstadt oder Richtung Mariahilf. Wenn wir erreichen wollen, dass Gäste ihre Zeit auch in unserem Bezirk verbringen, um die zahlreichen Sehenswürdigkeiten in der Josefstadt zu entdecken, dann müssen wir unseren öffentlichen Raum attraktiver gestalten.

Der öffentliche Raum hat auch eine zentrale soziale Funktion. Eine gut gestaltete Oberfläche bringt Nachbarn zusammen, er bringt Menschen einander näher, lädt zum Gespräch und zum Verweilen ein, leistet einen Beitrag zur Entschleunigung. Ganz im Sinne der alten griechischen Agora erfolgt hier ein gleichberechtigter Austausch von Meinungen, ein halböffentlicher oder auch öffentlicher Diskurs. Ein funktionierender öffentlicher Raum leistet einen Beitrag zu einer funktionierenden Demokratie.

Last but not least siedeln sich junge, kreative Unternehmen gerne an besonderen Orten an: die Lange Gasse bietet dieses Potential, wie die zahlreichen neuen Geschäftsgrundungen bewiesen haben. Diesen Trend muss die Politik fördern und unterstützen. Die EPUs haben es eh alle schwer genug. Machen wir ihnen einmal etwas leichter!

Verkehrsberuhigung

Täglich fahren bis zu 4.000 Autos durch die Lange Gasse. Sie wird gerne als Ausweichroute zur 2er Linie benutzt. Wir wollen den Durchzugsverkehr durch dieses dicht bewohnte Gebiet reduzieren. Die 2er Linie hat eine Kapazität von rund 100.000 Fahrzeugen pro Tag. Angenehme Nebeneffekte der Flaniermeile durch die Lange Gasse wären weniger Lärm, bessere Luft, mehr Platz für Kinderwägen, Kinder, Rollatoren, einfach für Alle. Durch die Umgestaltung wäre es künftig auch für den Radverkehr möglich, legal von der Lerchenfelderstraße bis zur Josefstädterstraße fahren zu können. Und es ist ganz egal, ob sie selbst RadfahrerIn sind oder nicht, es ist sinnvoll für alle VerkehrsteilnehmerInnen den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen zu erhöhen! RadfahrerInnen entlasten den öffentlichen Verkehr, entlasten die Straßen und entlasten langfristig das Gesundheitsbudget.

 

Förderung durch die Stadt

In der Gemeinderatssitzung vom 21. Oktober 2016 wurde ein Fördertopf für die Umsetzung von „Flaniermeilen“ beschlossen. Bis zu 80% der Kosten werden dabei von der Stadt Wien übernommen. Erst durch diese Förderung wird es für den Bezirk mit einem Jahresbudget von rund € 3 Mio. überhaupt erst leistbar, die rund € 700.000 teure Umgestaltung umsetzen zu können. Der Bezirk hat also die Wahl: eine Flaniermeile um € 140.000 aus Bezirksgeldern (20% von € 700.000), oder eine Sanierung der Straße im Bestand (dh es wird sich nichts an der Platzverteilung ändern), die bereits im Jahr 2011 mit € 120,000 budgetiert war.

Auswertung Umfrage Lange Gasse.xlsx

Ergebnis der Befragung vom Mai 2014:

Befragung

Bereits im Mai 2014 haben wir eine Befragung an rund 1200 Haushalte in der Lange Gasse und in der Lammgasse durchgeführt. Rund 58% haben sich bereits damals – im Zeitalter vor der Mariahilferstraße – für eine Verkehrsberuhigung und für eine Umgestaltung ausgesprochen.

Mir und uns fällt die Wahl in diesem Fall nicht schwer. Wir halten das Konzept einer attraktiven Fußwegverbindung zwischen Kutschkermarkt und Naschmarkt für sinnvoll, richtig und zukunftsweisend und unterstützen die Umsetzung dieses Konzepts. Für die AnwohnerInnen, für die Hotelgäste für Taxis, die Zufahrt durch die Flaniermeile bleibt weiterhin möglich, selbst Stellplätze wird es in der Flaniermeile weiterhin geben.

 

Hier geht es zum Artikel „Warum wir uns für eine Begegnungszone in der Lange Gasse einsetzen“ vom 19. September 2014

Hier geht es zu einem aktuellen Plan des Abschnittes Lange Gasse von der Josefstädterstraße bis einschließlich Hugo-Bettauer-Platz.

Hier geht es zu einem Interview mit Alexander Spritzendorfer in der Bezirkszeitung vom 18. Januar 2017

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