Ein Fest für die Josefstadt

Einladung: „Ein Fest für die Josefstadt“ am Donnerstag, 2. September 2010 ab 18:00 im Volkskundemuseum, Laudongasse 15-19, 1080 Wien

am 10. Oktober 2010 wählt Wien. Einem arbeitsreichen Sommer wird ein politisch heißer Herbst folgen. Für die Josefstadt geht es als Grüne darum, stärkste Partei zu bleiben und den erfolgreichen Weg der Grünen Bezirksvorstehung fort zu führen. Vieles ist in den vergangenen fünf Jahren bewegt und umgesetzt worden:

• das offene Amtshaus und die Bürgerbeteiligungsprojekte (Lokale Agenda, Pfeilgasse/Zeltgasse) haben frischen Wind in die Verwaltung gebracht
• Projekte zur Verkehrsberuhigung wurden realisiert (z.B. Maria Treu Gasse)
• die Aufwertung des öffentlichen (Grün-) Raums und Baumpflanzungen sind in der dicht verbauten Josefstadt von besonderer Bedeutung
• die Josefstadt ist sich als Fairtrade- und Klimabündnis-Bezirk seiner globalen Verantwortung bewusst
• durch die Verdreifachung des Kulturbudgets verfügt die Josefstadt über das höchste Kulturbudget aller Bezirke, wovon Publikum und zahlreiche kreative Kulturinitiativen gleichermaßen profitieren
• die Josefstadt trägt das „Gelbe Trikot“ und ist als fahrradfreundlichster Bezirk Wiens zukunftsweisend
• das Projekt „Lebendige Lerchenfelderstraße“ setzt Akzente zur Belebung und Attraktivierung einer traditionell wichtigen Einkaufstraße in der Josefstadt.

Das sind nur einige Beispiele für Initiativen des Grünen Teams, wodurch Lebensqualität und Stimmung spürbar aufgewertet wurden und damit die Josefstadt zu einem lebenswerten und schönen Bezirk machen. Diesen Weg wollen wir weiter gehen.

Die kommende Wahl ist keine Generalprobe! Das Ergebnis in der Josefstadt wird von allen mit großer Spannung erwartet und hat Auswirkungen auf den Erfolg des Grünen Projekts in Wien und auf Bundesebene.

Um unsere Ideen für die Zukunft zu präsentieren und zu diskutieren, veranstalten wir am Donnerstag, den 2. September „Ein Fest für die Josefstadt“ . Zu diesem Abend mit Kultur und Politik, mit Gesprächen und Musik, mit Unterhaltungen und Unterhaltung lädt das gesamte Team der Grünen Josefstadt herzlich in den Garten (bei Schlechtwetter im Saal) des Palais Schönborn ein.

Stella Jones wird durch den Abend führen und das „Lorenz Spritzendorfer Quartett“ erwartet interessante Gäste, die mit künstlerischen Einlagen überraschen werden.
Wir freuen uns auf diesen anregenden und inspirierenden Abend, den wir gemeinsam verbringen werden!

Das Team der Grünen Josefstadt & Alexander Spritzendorfer

15 Responses to “Ein Fest für die Josefstadt”

  1. Der Grünen Kultursprecher Zinggl träumt von einem Kulturenmuseum in der Wiener Hofburg, das aus dem Volks- und Völkerkundemuseum bestehen soll. Notname „MuseumNEU“. Was wird dann aus dem Palais Schönborn ?

  2. Wäre die bauliche Instandsetzung des Jüdischen Museums nicht ein Vorbild für das Volkskundemuseum ? Die Kosten von 2,5 Millionen Euro teilen sich dort die Stadt und die Wien Holding. Unter anderem werden Foyer und Ausstellungsräume neu gestaltet und die Haustechnik modernisiert. Freilich : in der Dorotheergasse kostet die Sanierung weniger, weil sie nicht jahrelang verschleppt wurde.

  3. Befund Palais Schönborn

    Die Wiener Magistratsabteilung 34 ist zuständig für die Wertsicherung des städtischen Gebäudebestandes. Sie weiß : „Unterlassene ‚Laufende Wartung und Instandhaltung‘ gefährdet den Wert des Gebäudestandes.“

    Beim Palais Schönborn in der Laudongasse sollte – als erster Schritt zur Sanierung – eine Aufnahme der Mängel und Schäden samt Kostenschätzung erfolgen.

    Die Dienststelle hat Erfahrung mit der Schaffung von „Raum für die lange ein Schattendasein führenden Kunstwerke“ im neu geschaffenen „Museum auf Abruf“ der MA 7 (Projektkosten: 4.400.000 Euro).

    http://www.wien.gv.at/wirtschaft/auftraggeber-stadt/gebaeudemanagement/pdf/nachhaltigkeitsbericht-2009.pdf

  4. Der Landeskonservator für Wien teilt am 14.09.09 „Betreff : 1080 Wien, Laudongasse 17-19“ mit, seit 2007 würden seitens der Stadt Wien Gespräche mit dem Bundesdenkmalamt über bevorstehende Dachinstandsetzungen und Fassadenrestaurierung geführt.

    Der Gesetzgeber sähe jedoch nicht vor, dass ein Eigentümer vom Bundesdenkmalamt mit legistischen Mitteln zu einer Restaurierung gezwungen werden könne. Das Bundesdenkmalamt wolle jedoch bei der Stadt Wien erneut nach dem aktuellen Stand der Dinge fragen.

    Ob wohl schon eine Antwort vorliegt ?

  5. Der Volkskundeverein in der Laudongasse wird vom Unterrichtsministerium finanziert. Er darf frei schalten und walten, ist aber auf die Mittel der öffentlichen Hand angewiesen, die zwar zahlen aber nichts bestimmen darf.

    Der damalige Direktor des Volkskundemuseums sagt schon 2005 , er brauche „zwei bis drei Mio. Euro, um innerhalb von drei bis fünf Jahren das Gebäude und das Depot zu sanieren, und insgesamt 560.000 bis 600.000 Euro an Jahressubvention.“

    http://derstandard.at/1904230#forumstart

    Dr. Hohengartner, Leiter der Abteilung für Förderpolitik des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft und Kultur entgegnet ihm hart : „Der Bund ist nicht verantwortlich für den Erhalt eines Vereinsmuseums.“

    Er hat beim 16. Österreichischen Museumstag veranschaulicht, wie sehr die Entwicklung der nationalen Förderung mit der EU korrespondiert und verlangt, im Profil des Museums müsse sich etwas ändern. Dr.Hohenauer fordert, ein neues Leitbild zu entwerfen : „Ich erwarte mir ein konkretes Konzept.“

  6. Im Januar 1919 übergibt Eugenie Goldstem dem Schweizerischen Alpinen Museum in Bern 54 archaisch anmutende Spielzeugtiere aus Holz oder Knochen. Es wird eine neue Abteilung für alpine Volkskunde eröffnet. Im Jahresbericht steht : „Den äussern Anlaß dazu gab die Schenkung einer Sammlung alpiner Spielzeugtiere durch Frl. Eugenie Goldstern, welche sich sich schon seit längerer Zeit mit alpiner Volkskunde beschäftigt hat. Und da die Alpen, wie die großen Gebirge überhaupt, auch auf dem Gebiet der Sitten und Gebräuche viel Eigenartiges besitzen und Uraltes hier erhalten geblieben ist, so glaubten wir uns berechtigt, die wenigen bisher im Museum vorhandenen Gegenstände dieser Kategorie mit der hiervor erwähnten Sammlung Goldstern zu einer neuen Abteilung zu vereinigen und auf diese auch künftighin unser Augenmerk zu richten.“ In Bern wird seit 1919 gezeigt, was im Wiener Volkskundemuseum noch immer deponiert ist.

    http://www.alpinesmuseum.ch/index.php?article_id=62&clang=0

  7. Wien investiert in seine Kulturstätten : Subventionen für die Musical-Sparte, die Vereinigten Bühnen Wien GesmbH in Höhe von 37,1 Millionen. Dann „fließt ein 2,4-facher Betrag der Subvention in die Wiener Wirtschaft, und damit auch in das Wiener Budget zurück“ sagt Gemeinderat Ernst Woller am 15.12.2010.

    http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20101215_OTS0182/sp-woller-vereinigte-buehnen-wien-sind-ein-einmaliges-erfolgsprojekt

    Wie hoch wäre wohl – vergleichsweise – die „Umweg-Rentabiltät“ einer Sanierung des Palais Schönborn einzuschätzen ?

  8. Bei der Benennung eines Durchganges im 7. Wiener Gemeindebezirk in „Jenny-Steiner-Weg“ verweigerten die Sozialdemokraten ihre Zustimmung.

    http://derstandard.at/plink/1277337629817?sap=2&_pid=20618713#pid20618713

    Vielleicht ist eine „Dr.-Eugenie-Goldstern-Gasse“ zu Ehren der international geschätzten Ethnologin in der ans Volkskundemuseum angrenzenden Kochgasse im Achten eher möglich ?

    Der Volkskundeverein brauchte satte 80 Jahre, um sich der deportierten Kollegin unter dem g’schamigen Titel „Ur-Ethnographie“ zu erinnern.

    Ob er einen Antrag stellt ?

  9. Der markante „Alserspitz“ an der Einmündung der Skodagasse in die Alser Straße eignet sich für
    eine Umbenennung in „Dr. Eugenie-Goldstern-Platz“ oder einfacher „Goldsternplatz.“ Betroffen
    wäre davon auch die Haltestelle der Straßenbahn und des 13A. BezirkspolitikerInnen bemühen sich
    seit Jahren um eine städtebauliche Aufwertung dieses Gebietes. Die Widmung der Verkehrsfläche
    an eine international anerkannte Ethnologin würde das unterstreichen. Obendrein liegt die
    Fangoklinik, wo sie wohnte, und das Volkskundemuseum, wo sie arbeitete, in der Nähe. Die
    eigenartige Form der Straßenführung dürfte auf eine historische Wasserleitung zurückgehen, die für
    die Bewässerung des Schönbornparks und des Alten Allgemeinen Krankenhauses sorgte. Statt den
    Platz mit Werbemitteln zu verstellen, sollte dort ein Brunnen angelegt werden, der mit seiner
    optischen Fernwirkung zum Verweilen einlädt.

  10. Für einen schönen Brunnen am VIII., Dr.-Eugenie-Goldstern-Platz !

    „Der Alserspitz am Rande zwischen der Josefstadt und dem Alsergrund ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und eines der Portale in die Josefstadt. Leider wird er immer mehr zu einem großen, verhüttelten Abstellplatz und ist eine planerische Schande“, sagt am 22.03.2011 Bezirksrat Spritzendorfer, der eine Neugestaltung des Alserspitzes anregt.

    http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20110322_OTS0100/gruene-josefstadt-kebabstand-am-alserspitz-muss-weg

  11. Frau Andrea Kalchbrenner, Bezirksvorsteherin von Penzing, berichtet :

    „Folgende Vorhaben wurden von allen im Bezirksparlament vertretenen Parteien befürwortet:

    Eine Umbenennung der Goldsterngasse nach Eugenie Goldstern, mit der Errichtung einer Zusatztafel soll auch die Bedeutung dieser österreichischen Volkskundlerin dargelegt werden.“

    http://www.kalchbrenner.at/domino/html/andreakalchbrenner/andreahp.nsf/dx/26.04.2011145904MFLH8Z.htm

    Bewegt sich schon etwas in puncto „Goldsternplatz“ an der Einmündung der Skodagasse in die Alser Straße ? So käme vielleicht in die Misere des Volkskundemuseums frischer Wind.

  12. Frau Bezirksvorsteherin Mickel berichtet per APA über ihre Arbeit seit einem Jahr – und vergißt das arme Palais Schönborn.

    http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20111124_OTS0084/bv-josefstadt-ein-jahr-bezirksvorsteherin-veronika-mickel

  13. Der Volkskundeverein wäre vertraglich verpflichtet, das Palais Schönborn instand zu halten – aber die Stadt Wien kommt seit bald hundert Jahren tapfer für den Unterhalt des Bauwerkes selbst auf.

    Der Mieter äussert Wünsche, obwohl er selbst diese Leistungen erbringen müsste :

    „Das Schönbornpalais hat als Heim der Sammlungen des Museums für Volkskunde im ersten Innenhof eine Herrichtung und Ausbesserung erfahren, die seiner Erscheinung und seinem Ansehen in der Öffentlichkeit zu gute kommt. Es steht zu hoffen und zu erwarten, daß diese Herrichtung im kommenden Jahr auch auf den Gartenhof erstreckt wird und daß schließlich auch die durch Witterung und Abwaschung sehr stark entstellte Fassade des Hauses wiederum durch Neuputz zu jener Geltung gebracht wird, die der wohlansehnlichen Barockarchitektonik des Gebäudes entspricht.“

    Wiener Zeitschrift für Volkskunde, XLII. Jhg., Wien 1937, S. 29

    http://quod.lib.umich.edu/g/genpub/acd0698.0042.001/39?page=root;size=100;view=image

    Mittlerweile ist daraus wohl ein Gewohnheitsrecht entstanden :

    „Dank der einsichtvollen Stellungnahme der Wiener Stadtverwaltung zur Obsorge um die Sammlungen des Museums wurde der abgelaufene Mietvertrag für das Schönbornpalais auf weitere 20 Jahre verlängert.“

    Wiener Zeitschrift für Volkskunde, XLIII. Jhg., Wien Mitte Februar 1938, S. 29

    http://quod.lib.umich.edu/g/genpub/acd0698.0043.001/39?page=root;size=100;view=image

  14. Am 2.11.1913 empfingen Bürgermeister Dr. Weiskirchner und seine beide Vize eine Abordnung des Volkskundevereins „in der Angelegenheit der erbetenen Unterbringung unseres Museums im Gebäude des ehemals gräflich Schönbornschen Palais und sagten die wohlwollendste Berücksichtigung unserer diesbezüglichen Eingabe zu. Die Bezirksvorstehung des VIII. Bezirks hat eine diese Eingabe warm unterstützende Resolution an den Stadtrat beschlossen.“

    Wiener Zeitschrift für Volkskunde, XIX. Jhg., Heft 3-4, Wien, ausgegeben Ende Dezember 1913, S. 260)

    http://quod.lib.umich.edu/g/genpub/acd0698.0019.006/46?q1=josefstadt&view=image

    Vier Jahre später – mitten im Krieg – war alles unter Dach und Fach.

    Wie lange hält das arme Palais Schönborn noch durch ?

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