Die Josefstadt der Zukunft.
Seit Mitte August ist in der Mariahilferstraße alles neu. Nach Jahren des politischen Hickhacks öffnet nun eine FussgängerInnenzone mit zwei angrenzenden Begegnungszonen den Raum für FussgängerInnen und den Öffentlichen Verkehr. Das ist schön für die Mariahilferstraße, hat aber auch negative Auswirkungen auf die Josefstadt – wenn nicht ein paar Verkehrsmaßnahmen umgesetzt werden.
Die neue Verkehrsorganisation in der Mariahilferstraße hat auch Auswirkungen auf die Josefstadt. Ohne Maßnahmen wird sich der motorisierte Individualverkehr in unserem Bezirk merkbar erhöhen. Betroffen sind vor allem die Lerchenfelderstraße und die Florianigasse. Verkehrsexperten der Stadt Wien empfehlen auch Maßnahmen am Uhlplatz um eine Zunahme des Durchzugsverkehrs zu verhindern. Aber auch die Lange Gasse wird rund 10% mehr Durchzugsverkehr ertragen müssen. Von 6,000 auf ca. 6,600 Fahrzeuge pro Tag soll der Verkehr laut Berechnungen der zuständigen Magistratsabteilung zunehmen. Die Grünen fordern nun die Umsetzung der geplanten Maßnahmen in der Lange Gasse, die verhindern sollen, dass die Josefstadt noch mehr zu einem Durchzugsbezirk für den Autoverkehr wird. „Es war vorherzusehen, dass es zu einer neuen Verkehrsorganisation in der Mariahilferstraße kommen wird, die natürlich auch Auswirkungen auf die Josefstadt hat“, so Alexander Spritzendorfer, stv. Bezirksvorsteher, „daher haben wir bereits Anfang 2012 den Vorschlag eingebracht, die Einbahnführung in der Lange Gasse zwischen Laudon- und Florianigasse zu verändern.“
Die Lange Gasse hat sich über die Jahrzehnte als bequeme Ausweichroute für den Autoverkehr etabliert. Aus dem Norden kommend durchfahren rund 6.000 Autos täglich die Lange Gasse, Richtung 2er-Linie und Karlsplatz. „Wir wollen einer weiteren Zunahme des Verkehrs entgegenwirken, die Lange Gasse entschleunigen und vor allem für FussgängerInnen attraktivieren!“ so Spritzendorfer.
Seit rund zwei Jahren beschäftigt sich die Bezirksvertretung Josefstadt mit der Möglichkeit einer Einbahnumdrehung der Lange Gasse zwischen Laudongasse und Florianigasse. Die Bedenken und Einwände wurden sorgfältig geprüft, das Projekt mehrfach überarbeitet und ergänzt. Grünes Licht gibt es mittlerweile auch seitens der zuständigen Magistratsabteilungen. Die Bezirksvertretung hat sich im März 2013 einstimmig für einen sechsmonatigen Probebetrieb ausgesprochen. Um eine auf Spekulationen beruhende Diskussion über die Auswirkungen der Einbahnumdrehung zu vermeiden, soll die Maßnahme getestet und anschließend beurteilt werden. Nach den Erfahrungen aus dem Probebetrieb soll eine fachlich fundierte Diskussion über Vor- und Nachteile der Maßnahme stattfinden und aus den Erkenntnissen die bestmögliche Lösung gefunden werden. Ob aus dem Probebetrieb schließlich ein Dauerbetrieb werden soll, wird in einer BürgerInnenbefragung entschieden. „Sinn der Maßnahme ist die Erhöhung von Lebensqualität durch Reduktion von Durchzugsverkehr. Wir glauben, dass die Verkehrsberuhigung von den Menschen mehrheitlich positiv aufgenommen werden wird. Das Ergebnis der Befragung ist auf jeden Fall zu respektieren.“ so Spritzendorfer.
Tatsächlich bemüht sich eine Bürgerinitiative seit über 30 Jahren um verkehrsberuhigende Maßnahmen in der Lange Gasse. Seit fast 2 Jahren sammelt eine Agendagruppe Unterschriften, Ideen, Anregungen und die Anliegen der BürgerInnen. „Dass jede Veränderung Zeit benötigt ist klar“, so Spritzendorfer „im Falle der Lange Gasse ziehen sich die Verhandlungen allerdings schon sehr lange hin. Der erste Antrag im Bezirksparlament wurde bereits im Jänner 2012 gestellt, der Probebetrieb zur Einbahnumdrehung war für den 1. Juni 2013 geplant. Wir glauben, dass der Probebetrieb viele Befürchtungen widerlegen und von den AnrainerInnen gut angenommen werden wird.“ Oder gehört es zum politischen Kalkül der ÖVP, das Verkehrschaos in der Josefstadt in Kauf zu nehmen, um Argumente gegen jede FussgängerInnenzone zu sammeln?
[…] des Josef-Matthias-Hauer-Platzes als Bezirkszentrum und Maßnahmen am Uhlplatz. Nachzulesen hier und hier. Passiert ist sowas von nichts, dass ich der Bezirksvorsteherin vorgeworfen habe, sehenden […]